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Sommertour des Bundeskanzlers

Olaf Scholz besucht Wasseretter aus Brandenburg

Im Rahmen seiner jährlichen Sommertour besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Funktion als SPD-Bundestagsabgeordneter am 24. August die Wasserretter der Hilfsorganisationen in Brandenburg. Am Luftschiffhafen in Potsdam, wo die DLRG ihren Sitz hat, kamen er und der SPD-Landtagsabgebordnete Uwe Adler ins Gespräch mit dem ASB, der DLRG, dem DRK und der Johanniter-Unfall-Hilfe.

Für den ASB waren die Wasserretter des ASB-Ortsverbandes Nauen vor Ort. Wichtige Themen wurden angesprochen, etwa die Helfergleichstellung, Rentenpunkte für Ehrenamtliche, die Präventionsarbeit, die Aus- und Weiterbildung der Wasserretter und natürlich auch die Schwimmhallensituation in Brandenburg, insbesondere im ländlichen Raum.

Im Gespräch mit Olaf Scholz

Wie können wieder mehr Menschen schwimmen lernen? Wie kann mehr Hilfe zur Selbsthilfe geschult werden? Wie kann die Wasserrettung auskömmlicher finanziert werden, welche Benefits und Unterstützung braucht das Ehrenamt des Wasserretters, um einsatzfähig zu sein? Olaf Scholz, der in den 70er Jahren selbst bei der DLRG seinen Rettungsschwimmerschein gemacht hatte, stellte Fragen zur aktuellen Situation und hörte sich interessiert die Lage an. „Wir schaffen eine gute gesetzliche Grundlage für die Helferfreistellung, um die Einsatzfähigkeit der Wasserretter zu verbessern“, so Scholz. Dennoch bliebe die Herausforderung, dass diese Gesetzesgrundlage auch arbeitgeberseitig unterstützt werde. Hier sei es notwendig, dafür zu werben. Sprecher der DLRG betonten, dass es bei der Helferfreistellung zudem nicht nur um die Einsätze, sondern auch um freie Zeiten für die Aus- und Fortbildung gehe.

Prävention und Ausbildung

Weiterhin informierte Olaf Scholz sich über die Gründe von Badeunfällen und dem statistischen Wachstum von Badetoten in Brandenburgs Gewässern. Gründe wie fehlende Schwimmkompetenz, fehlende elterliche Fürsorge beim Baden oder auch die Selbstüberschätzung durch fehlende Sensibilisierung der Wassergefahren tragen dazu bei, dass mehr Unfälle passieren. Umso wichtiger sei die Präventionsarbeit und der Nachwuchs in den Wasserrettungsdiensten. Doch gerade hier hinkt es: Es mangelt an ausreichend Kursen, Wartezeiten von 4-5 Jahren sind keine Seltenheit, besonders im ländlichen Raum, wo es an Schwimmhallen fehlt und die Kosten enorm hoch sind. So kostet eine Bahn dem Verband jedes Mal rund 80 Euro. Auch die Anfahrtswege sind lang, dauern mitunter eine Stunde vom Standort bis zur Halle. Zu bedenken sei auch, dass in Klimawandel- und Krisenzeiten auch die Wasserretter auf neue Situationen vorbereiten müssen und daher die Weiterbildung für die Zukunft noch wichtiger wird.

Uwe Adler erläuterte die Idee eines allgemeinen Hilfeleistungsgesetzen, wie es bereits in anderen Bundesländern praktiziert wird. Dies soll das Ehrenamt gleichberechtigt abbilden und unterstützen. Weiterhin gebe es Ideen für Förderprogramme für besonders engagierte Kommunen.

Rettungssimulation auf dem Wasser

Im Anschluss an den konstruktiven Austausch demonstrierten die DLRG und die Johanniter Olaf Scholz ihr wichtiges Instrument und erläuterten Strömungsrettung und Taucheinsätze. Der Höhepunkt war eine Rettungssimulation mit dem Rettungsboot, die Olaf Scholz vom Boot aus unmittelbar erleben konnte. Er bedankte sich danach herzlich für den Einsatz aller ehrenamtlichen Wasserretter in Brandenburg, die mit ihrer wichtigen Arbeit, ob auf dem Wasser oder in der Ausbildung, die Gewässer sichern und Leben retten.

Der Besuch des Bundeskanzlers bot zudem die Gelegenheit, sich als Arbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen im Land Brandenburg (kurz als AG Hiorg) vorzustellen. „Die Zeiten, in denen jeder seins macht, sind längst vorbei“, sagt Cindy Schönknecht, Geschäftsführerin des ASB-Landesverbandes Brandenburg. „Als Gemeinschaft sind wir stärker, zusammen können wir uns ganz anders positionieren und für unsere politischen und zivilgesellschaftlichen Interessen eintreten. Dieser Termin zeigt, wie gut das gelingt und dass wir so die Sichtbarkeit der Hilfsorganisationen deutlich erhöhen.“

Der ASB-Landesverband Brandenburg dankt allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit!